Die Beschulung von jugendlichen Flüchtlingen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, erfolgt im Berufskolleg im Rahmen der Schulpflicht in der Internationalen Förderklasse im einjährigen Bildungsgang Ausbildungsvorbereitung (Vollzeitform).
Die Internationale Förderklasse richtet sich gezielt an geflüchtete Jugendliche, die erstmals eine deutschsprachige Schule besuchen und nicht über die erforderlichen Sprachkenntnisse für die erfolgreiche Teilnahme am Unterricht in einer Regelklasse verfügen. Eine Aufnahme ist auch möglich, sofern geflüchtete Jugendliche die Sekundarstufe I nur kurzfristig besucht haben und noch nicht über die erforderlichen Sprachkenntnisse zum Besuch einer Regelklasse im Berufskolleg verfügen.
Es erfolgt keine freie Anmeldung, sondern eine Zuordnung über das Kommunale Integrationszentrum (KI) des Kreises Soest.
Möchte der jugendliche Flüchtling nach erfolgreichem Abschluss der Internationalen Förderklasse am Berufskolleg einen Bildungsgang besuchen, der als Voraussetzung einen Hauptschulabschluss nach Klasse 10 (HS10), den mittleren Schulabschluss (Fachoberschulreife) oder den mittleren Schulabschluss mit Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe besuchen, so muss er/sie eine zusätzliche Leistungsfeststellung erfolgreich bestehen. Die Aufgabenstellungen müssen den Anforderungen der Eingangsvoraussetzungen des angestrebten Bildungsganges entsprechen.
Die Internationale Förderklasse ermöglicht einen dem Hauptschulabschluss nach Klasse 9 (HSA 9) gleichwertigen Abschluss. Die beruflichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten und die berufliche Orientierung umfassen Kompetenzen für die Aufnahme einer beruflichen Erstausbildung oder einer Erwerbstätigkeit.
Mit diesem Abschlusszeugnis verbessern die Schülerinnen und Schüler ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz und sind berechtigt, die Berufsfachschule Typ I oder die zweijährige Berufsfachschule zu besuchen.
Die Internationale Förderklasse wird von Jugendlichen aus vielen verschiedenen Herkunftsländern mit den sehr unterschiedlichen Muttersprachen besucht. Auch die Kenntnisse der deutschen Sprache sind sehr unterschiedlich. Durch ein hohes Maß an Differenzierung und kooperativen Lernformen wird dieser Heterogenität Rechnung getragen. Alle Themen des Unterrichts werden mithilfe unterschiedlicher Niveaustufen unterrichtet, um auf die verschiedenen Sprachstände der Schülerinnen und Schüler einzugehen. Auf den sozialen Fähigkeiten liegt ein besonderer Schwerpunkt, da großer Wert auf ein „voneinander und miteinander Lernen“ gelegt wird.
Ausbildungsvorbereitung (Internationale Förderklasse)
Lernbereiche und Fächer | Unterrichtsstunden (1) |
---|---|
Berufsbezogener Lernbereich | [480 - 560] |
bereichsspezifische Fächer | |
Fächer des Fachbereichs | 320 - 400 |
Mathematik | 80 - 160 |
Englisch | 80 - 160 |
Berufsübergreifender Lernbereich | [600 - 720] |
Deutsch/Kommunikation | 480 |
Religionslehre | 40 |
Sport/Gesundheitsförderung | 40 - 160 |
Politik/Gesellschaftslehre | 40 - 160 |
Differenzierungsbereich | 40 - 240 |
Gesamtstundenzahl: | 1 240 - 1 440 |
(1) Der Unterricht kann den Erfordernissen entsprechend im Verlauf des Schuljahres in den Lernbereichen/Fächern flexibel angeboten werden, z. B. durch eine erhöhte Zahl an Unterrichtsstunden zu Beginn des Schuljahres im Fach Deutsch.
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