Drei Jahre lang haben sechs Schulen aus vier Städten und drei Ländern gemeinsam in einem Erasmus+ Projekt zusammengearbeitet. Im Rahmen dieses Projekts wurden neue innovative digitale Hilfsmittel für den schulischen Alltag entwickelt und ausprobiert, Lebensräume für Insekten geschaffen und deren Population gezählt, eine digitale Umwelttafel erstellt, ein Biotopmonitor gebaut und eine App zur Insektenerfassung entwickelt.
Den Abschluss dieses Projekt bildete vom 13.-17.6.2023 ein gemeinsame Camp in Straßburg mit über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus drei Ländern und sechs Schulen. Den Höhepunkt bildete am 15.6.2023 der Besuch im Europaparlament. Unsere Schülerinnen und Schüler des Börde-Berufskollegs präsentierten gemeinsam mit dem Deutschen Gymnasium Kadriorg aus Tallinn (Estland), dem 2. Lyceum aus Białistok (Polen), dem Conrad-von-Soest Gymnasium und dem Technischen Berufskolleg 1 aus Bochum und der Lieselotte-Rauner-Hauptschule aus Wattenscheid die Projektergebnisse. Jede Schule stellte in lebendigen Vorträgen und Kurzfilmen ihre Sicht und ihre Produkte vor. Aber nicht die technischen Aspekte standen dabei im Vordergrund, sondern die Schülerinnen und Schüler haben in erfrischender Art und Weise die persönlichen Erfahrungen des internationalen Austausches hervorgehoben. Dadurch wurde das eigentlich wichtigste Ziel des Projektes bestätigt, nämlich die Förderung der europäischen Idee.
Frau Birgit Sippel (MdEP) würdigte das Engagement und nutze die Vortragspausen, um mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen. Anschließend konnten wir alle eine Debatte im Plenarsaal verfolgen; passenderweise ging es dabei auch um ein Umweltthema: die durch den Klimawandel bedingte Wasserknappheit.
Das Projekt zeichnet sich dadurch aus, dass nicht nur international zusammengearbeitet wurde, sondern dass die mehr als 100 Schülerinnen und Schüler auch alters- und schulformübergreifend gemeinsam die Projektziele verfolgten. So haben Schülerinnen und Schüler des Börde-Berufskollegs in verschiedenen Bildungsgängen z. B. ein digitales Zählgerät entwickelt, Insektenhotels konzipiert und aufgebaut sowie Blühstreifen angelegt und Insekten erfasst. Andere Schulen haben ebenfalls Schulgärten angelegt, Biotope erfasst, digitale Geräte und eine App zur Erfassung von Insektenpopulationen entwickelt. Die Daten werden über eine Internetseite auf einer Karte sicht- und auswertbar gemacht.
In diesen drei Jahren entwickelten sich neue Partnerschaften und Freundschaften zwischen den Schülerinnen und Schülern und den Lehrkräften der verschiedenen Länder. Eine Fortsetzung der Zusammenarbeit ist fest geplant, z. B. möchte das Börde-Berufskolleg seinen Schülerinnen und Schülern Erasmus+ Praktika in Polen und Estland ermöglichen.
Durch Auslandaufenthalte in Europa – wie im Jahr 2022 in Frankreich, Italien, Irland, Malta, Portugal und Spanien – können sich unsere Lehrkräfte gemeinsam mit Lehrerkräften aus anderen europäischen Ländern fortbilden und Kontakte knüpfen. Themen sind dabei z. B. Digitalisierung, Diversität, interkulturelle Bildung, moderne Unterrichtsmethoden sowie die Förderung der Mehrsprachigkeit. Dieses geschieht im Rahmen der Erasmus+ Förderungen der Europäischen Kommission.
Mehr Informationen liefert die European School Education Platform (Link: https://school-education.ec.europa.eu/en.
Auch das vierte Treffen der am Erasmus+-Projekt beteiligten Schulen am 14./15. März 2022 stand vor Herausforderungen. Hatten das Vorbereitungstreffen der beteiligten Lehrkräfte 2020 und das erste – in Tallinn – geplante Schülertreffen pandemiebedingt digital stattfinden müssen, war es beim zweiten Schülertreffen der Krieg in der Ukraine, der die Situation im Osten Polens und den baltischen Ländern zu angespannt erscheinen ließ, um ein erstes Präsenztreffen der Schülerinnen und Schüler in Estland zu realisieren.
Nach einer feierlichen Begrüßung der gastgebenden Schule traten die Schülergruppen aus Soest, Bochum, Bialystok und Tallinn zum gegenseitigen Kennenlernen in einen ungezwungenen virtuellen Austausch.
Auf einer kollaborativen Plattform stellten sich die Schülerinnen und Schüler danach gegenseitig die bisher im Rahmen des Projekts zur Erfassung bzw. Beobachtung von Insekten entwickelten technischen Geräte/Applikationen vor.
Am zweiten Tag stand die gemeinsame Planung eines Insektenhotels anhand konkreter Arbeitsanweisungen auf der Tagesordnung. Bei einem weiteren Online-Treffen Ende März sollen Festlegungen zu Konstruktionsweise einschl. Sensorik getroffen werden, die Grundlage für eine baugleiche Umsetzung des Vorhabens an den projektbeteiligten Schulen sein sollen.
Parallel dazu analysierten die Lehrkräfte in einer SWOT-Betrachtung die Stärken und Schwächen digitaler Lernmethoden, dokumentierten die Ergebnisse und entwickelten Ideen zur weiteren Vorgehensweise.
Technische Hürden wurden von allen Beteiligten mit Humor genommen und trugen zum Abbau von Berührungsängsten bei.
Am Ende der zweitätigen Veranstaltung wurden vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine der völkerverständigende Gedanke europäischer Vorhaben sowie die Unvorstellbarkeit des derzeitigen Geschehens vor den Toren Europas betont. Daneben wurden der humanitäre Aspekt und zahlreiche freiwillige Initiativen zur Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge in den Blick genommen.
Im Mai 2022 werden die polnische und die estnische Schule zu Gast am Conrad-von-Soest-Gymnasium in Soest sein. Die Verantwortlichen aller Projektgruppen drückten ihre Hoffnung auf eine Begegnung unter friedlicheren Vorzeichen aus.
Erstes Präsenz-Treffen vom 08.11. bis 12.11.2021
Das Börde-Berufskolleg nimmt an dem dreijährigen Erasmus+-Projekt „Einsatz moderner digitaler Technologien in Schulprojekten“ teil.
Dieses Projekt hat mehrere Ziele:
Nach vielen vorbereitenden Online-Sitzungen der beteiligten Lehrer*innen fand in der Woche vom 8. bis zum 12. November unser erstes Live-Treffen in unserer Projekt-Partnerschule, dem TBS1 in Bochum statt. Gemeinsam mit unseren Projektpartnern der Sekundarstufen 1 und 2 aus Bochum, Soest, Tallinn (Estland) und Białystok (Polen) hatten wir uns für diese Woche viel vorgenommen, soll doch im April mit dem Erfassen ausgesuchter Insektenpopulationen begonnen werden.
Wir wurden herzlich begrüßt von Herrn Glaß, dem Schulleiter des TBS1, und der Bochumer Bürgermeisterin Gabriela Schäfer. Frau Schäfer nahm sich anschließend die Zeit, intensiv mit unseren Projektpartnern aus Bochum, Soest, Tallinn und Białystok über das Projekt, aber auch über die besondere Bedeutung Osteuropas für die EU im Allgemeinen und Deutschland im Besonderen zu sprechen.
Für das Erreichen der Projektziele sind folgende Arbeitsschwerpunkte für die Woche gesetzt worden:
Zu Beginn der Woche präsentierten die am Projekt beteiligten Bochumer Schüler*innen ihre Arbeitsergebnisse. Anschließend traten wir in einen gemeinsamen Austausch.
Die einzelnen Themen wurden jeweils durch einen Fortbildungsinput eröffnet und anschließend in konkreten Arbeitsphasen für das Projekt erschlossen. Beispielhaft sei hier die Einrichtung einer digitalen Projektverwaltung nach der Kanban-Methode erwähnt oder die Abbildung des Projektlebens in eTwinning.
Abgerundet wurde die Woche durch ein zum Thema passendes Begleitprogramm: Ein Besuch der Ruhr-Universität verschaffte durch eine kurzweilige Führung interessante Einblicke in die Bedeutung von Insekten für viele Pflanzen. Herr Frank Rous, Ausbildungskoordinator der RUB, stellte uns die Ausbildungsangebote der RUB vor und ermöglichte einen Besuch der dortigen Lehrwerkstätten. Dabei ergab sich ein interessanter Meinungs- und Erfahrungsaustausch über die berufliche Erstausbildung in den verschiedenen Ländern.
Den Abschluss bildet der Besuch der Lieselotte Rauner-Schule in Wattenscheid. Dort wurde der Datenlogger aufgestellt und in Betrieb genommen, der von Schülern der TBS1 entwickelt wurde: Über eine Kamera werden in wählbarer Frequenz Fotos eines Biotops geschossen und als Einzelfotos oder Zeitrafferaufnahme im Netz zur Verfügung gestellt. Parallel dazu werden Umweltdaten wie Temperatur, Sonnenschein etc. mit Zeitstempel und GPS-Koordinaten in einer Datenbank abgespeichert, so dass die Aufnahmen mit den Umweltdaten in Korrelation gesetzt werden können. Dabei wurde die geplante Entwicklung des Biotops besprochen. Anschließend wurde noch ein zweites Biotop besucht, welches nach der Transekt-Methode von Schüler*innen der Lieselotte Rauner Schule untersucht werden wird.
Nun sind viele Entscheidungen getroffen und Weichen gestellt worden und wir freuen uns auf ein Wiedersehen – dann auch mit allen beteiligten Schüler*innen – in Tallinn.
Förderhinweis zu Erasmus+-Projekten: Die Unterstützung der Europäischen Kommission für die Erstellung dieser Veröffentlichung stellt keine Billigung des Inhalts dar, welcher nur die Ansichten der Verfasser wiedergibt, und die Kommission kann nicht für eine etwaige Verwendung der darin enthaltenen Informationen haftbar gemacht werden.
29.01.2021 - Erstes Online-Meeting der Schüler*innen, die am Erasmus+ Projekt „Fit for Future“ teilnehmen.
„Ich fand’s toll die Leute, mit denen wir zusammenarbeiten, auch mal kennen zu lernen…“ „ … die Arbeit in den Teams war super hilfreich und konstruktiv“ „… ich bin überrascht wie gut das mit der Technik geklappt hat.“
Unser Berufskolleg nimmt an dem dreijährigen Erasmus+ Projekt „Fit for Future“ teil. Dieses Projekt verbindet mehrere Schulen aus Soest, Bochum, Tallinn (Estland) und Bialystok (Polen). Wir entwickeln verschiedene digitale Tools, um Insektenpopulationen in lokalen Ökoräumen beobachten zu können. Dabei möchten wir natürlich auch andere Menschen und Länder in Europa kennenlernen.
Unser erstes Schüler-Treffen war eigentlich in Tallinn/Estland geplant. Das war natürlich Corona-bedingt nicht möglich. Doch das Treffen sollte auch nicht einfach ausfallen, denn unsere angehenden Elektroniker*innen für Geräte und Systeme (BSET3) sowie Schüler*innen anderer Schulen arbeiten schon seit Wochen mit großem Engagement an den digitalen Geräten.
Also nutzten wir modernste Informations- und Kollaborationstechnik, um das Treffen online – mit zwischenzeitlich 58 Teilnehmer*innen - durchzuführen. Unsere Schüler*innen stellten drei verschiedene „Geräte“ vor und wurden dabei von ihrem Elektrotechnik-Lehrer Dr. Opitz unterstützt. Andere Schulen präsentierten ebenfalls ihre Lösungsideen. Form und Inhalt waren sehr professionell und zeigen damit, dass das Thema „Insektenschutz“ und „Technik zum Insektenschutz“ begeistern. Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden Aufgaben länderübergreifend bearbeitet und die weitere Zusammenarbeit geplant.
Alle Vorträge und Diskussionen fanden in Deutsch statt. Ein Lob gilt deswegen besonders auch den Schüler*innen aus Bialystok und Tallinn, die ihre tollen Deutschkenntnisse zum Einsatz gebracht haben.
Wie geht es weiter? Eines dieser selbst entwickelten digitalen Geräte wird im Frühjahr zum Einsatz kommen, um mit Insektenzählungen am Beispiel der Hummeln zu beginnen. Dann werden wir gemeinsam mit Schüler*innen unserer Nachbarschulen verschiedene Ökoräume erkunden.
Wir freuen uns auf viele weitere interessante neue Erfahrungen und Begegnungen!